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Pasolini über das Fernsehen

Pasolini über das Fernsehen

italienisch mit dt. UT

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5 min

| 1971 |

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1971, italienisches Staatsfernsehen: Pier Paolo Pasolini spricht über das Fernsehen als Massenmedium, das uns zu Waren macht, entfremdet und immer von oben nach unten spricht.

"Pasolini: Das Fernsehen ist ein Massenmedium. Und ein Massenmedium kann nicht anders, als uns zur Ware zu machen und zu entfremden. 
Interviewer: Aber über den Streichkäse hinaus, wie Sie einmal geschrieben haben, bringt es heute auch Ihre Worte. Wir diskutieren hier alle mit einer großen Freiheit ohne irgendeine Beschränkung, oder nicht?
Pasolini: Nein, das ist nicht wahr.
Interviewer: Doch es stimmt. Können Sie nicht alles sagen was sie wollen?
Pasolini: Nein.
Interviewer: So sagen Sie es jetzt!
Pasolini: Ich kann nicht, weil ich wegen Verunglimpfung angeklagt würde nach dem faschistischen Strafgesetzbuch. Daher kann ich in Wirklichkeit nicht alles sagen. (...) Aber abgesehen davon: das eigentliche Problem ist das Massenmedium an sich. Wenn jemand uns im Video hört, hat er zu uns eine Beziehung von unten nach oben. Also eine erschreckend antidemokratische Beziehung. (...) generell ist es so, dass die Worte, die aus dem Video fallen, immer von oben nach unten fallen. Auch die demokratischsten, die wahrsten und ehrlichsten." (aus dem Video)

Es ist immer noch wahr, dass das Fernsehen auf dieselbe autoritäre Weise die Meinungen zu herrschenden Meinungen macht und damit grundsätzlich gleich funktoniert wie 1971. Abgesehen davon zeigt der Ausschnitt allerdings auch, wie gründlich, verglichen mit dem Niveau des zeitgenössischen Fernsehens, das Staatsfernsehen seit den 70er Jahren seine Intellektualität eingebüßt hat. 

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