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Rider gründen Transnationalen Dachverband der Kuriere
Rider gründen Transnationalen Dachverband der Kuriere
engl. mit dt. UT
|7 min
| 2018 |hits: 941
“Diese Unternehmen arbeiten länderübergreifend, daher müssen wir auch transnationalen Widerstand organisieren.” (Ein Mitglied des Kuriernetzwerkes der IWW)
Seit 2016 organisieren sich die Fahrer_innen der GiG Economy Platformen für bessere Bedingungen - in ganz Europa und darüber hinaus in Hong Kong, Indonesien, Argentinen und Australien. Mit ihren Demonstrationen und Streiks machen sie seitdem Schlagzeilen.
Ihre Geschichte ist die von David und Goliath: prekäre und austauschbare Arbeiter_innen lehnen sich gegen milliardenschwere Unternehen auf. Sie haben keine festen Arbeitsplätze und die selbstständigen Kuriere haben auch keine Arbeitnehmer_innenrechte und das Recht sich gewerkschaftlich zu organisieren wird ihnen vorenthalten. Wir schaffen sie es, sich trotzdem zu organsieren? Dies ist zu einer kleinen Obsession unter Journalist_innen und Akademiker_innen geworden, obwohl die Antwort darauf ziemlich simpel ist: sie vernetzen sich, treffen sich, überlegen sich eine Strategie und führen kollektive Aktionen durch.
Im Oktober 2018 haben sich Kuriere von 31 verschiedenen Kollektiven und Gewerkschaften in Brüssel zum bisher größten internationalen Kongress der Kuriere getroffen. Arbeiter_innen aus Frankreich, Italien, Finnland, Spanien, England, der BRD, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, der Schweiz und Belgien kamen für zwei Tage zusammen, um gemeinsam Ideen und Strategien zu diskutieren. Außerdem gründeten sie den Länderübregreifenden Dachverband der Kuriere (Transnational Courier Federation).
Die meisten Kuriere haben sich unter Plattform-Unternehmen wie Deliveroo, UberEats und Foodora organisiert, andere haben mit CoopCycle ihre eigenen Zustellunternehmen oder Kooperativen gegründet, wie z.B. die Kooperative Mensakas in Barceona. Manche sind Teil von Betriebsräten, andere haben sich in unabhängigen Kollektiven organisiert. Aber eines ist klar: dies ist der Beginn einer koordinierteren internationalen Kurierbewegung, die sich gegen prekäre Arbeitsbedingungen organsiert.
“Wir hoffen, dass wir in Zukunft länderübergreifend vorgehen können, quer durch die ganze Dienstleistungs- und Lebensmittelindustrie. Denn es geht nicht nur um uns, es geht um prekäre Arbeiter_innen im Allgemeinen und darum, wie Arbeit gesellschaftlich organisiert wird”, erklärt ein Aktivist der Justice4Couriers Kampagne aus Finnland, der an dem Treffen teilnahm.
Alle Macht dem Transnationalen Dachverband der Kuriere!
team: labournet.tv