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Was ist los im Sudan?

Was ist los im Sudan?

engl. mit dt. UT

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32 min

| 2023 |

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Revolution, Krieg und die Neighborhood Resistance Committees (Nachbarschafts-Widerstandskomitees)

Interview mit Marwan Osman (Sudan Uprising Germany) und Mai Shatta (Kurve Wustrow) vom Juli 2023. Beide sind sudanesische Aktivist*innen im Exil. 

Im Sudan gibt es über 5.200 Neighborhood Resistance Comittees. Sie wurden ab 2013 gegründet, als Ersatz für die Gewerkschaften, die die islamistische Regierung zerstört hatte, weil sie 1964 und 1985 die Diktatoren zu Fall gebracht hatten.

Die Revolution im Sudan begann im Dezember 2018, mit massenhaften Protesten gegen den Diktator Omar el-Bashir. Im April 2019 wurde er gestürzt. Daraufhin wurde ein Militärrat installiert, der eine Übergangsregierung bilden sollte. Die Leute jedoch forderten eine zivile Regierung und organisierten ein Sit-In vor dem Hauptquartier des Militärs in Khartoum, bei dem sich abends bis zu 100.000 Menschen trafen. Am 3. Juni 2019 ließ der Militärrat das Sit-In zusammenschließen, 3.000 Menschen wurden getötet: das Massaker von Khartoum. 

Seit mit dem Beginn des Krieges im April 2023 die staatlichen Strukturen zusammengebrochen sind, ersetzen die Neigborhood Resistance Committees de facto die staatliche Infrastruktur: Sie organisieren Wasser, Essen, medizinische Versorgung, psychosoziale Betreuung für die Ausgebombten, sichere Unterkünfte für Frauen. Derzeit versuchen sie das Einbringen der Ernte genossenschaftlich zu organisieren. 

Dennoch befindet sich Sudan in einer humanitären Notsituation. Die Weltöffentlichkeit schweigt über die Situation, während ausländisches Kapital das Land ausplündert. Gleichzeitig fehlt es der Bevölkerung am Nötigsten, es kommt kaum humanitäre Hilfe an, da die großen Hilfsorganisationen die Neighborhood Resistance Committees nicht anerkennen. Millionen Menschen werden verhungern, wenn es nicht gelingt die Ernte einzubringen.

"Ich denke, der Krieg ist nur ein Spiel. Die beiden Generäle werden gesucht für Verbrechen gegen die Menschlichkeit, ethnische Säuberungen und Kriegsverbrechen in Darfur und auch in Khartoum. Und zusammen mit der sogenannten internationalen Gemeinschaft versuchen sie, ihre Kompradoren und Agenten an der Macht zu halten." (aus dem Video)

 

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