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Demo gegen Kündigungen bei Gorillas
Demo gegen Kündigungen bei Gorillas
englisch
|6 min
| 2021 |hits: 340
Am 6. Oktober 2021 versammelten sich Gorillas Fahrer*innen und solidarische Gruppen vor dem Hauptsitz des Lieferdienstes in Berlin.
In den Tagen zuvor hatten einige Fahrer*innen an verschiedenen Standorten in Berlin gestreikt, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen des Unternehmens zu protestieren. Anstatt in einen Dialog einzutreten, hatte das Unternehmen die an den Streiks beteiligten Mitarbeiter entlassen. Begründung: Die Streiks seien illegal gewesen.
Mit einer lautstarken Demonstration wehrten sich die Gorillas-Fahrer*innen gegen diese Entlassungen und die anhaltend schlechten Arbeitsbedingungen. Sie richteten ihre Kritik unter anderem direkt an Gorillas CEO Kağan Sümer.
In der ersten Verhandlung wurden die Kündigungen für rechtmäßig erklärt. Am 28. April 2022 gab es jedoch ein neues Urteil für einen der Fahrer, mit einer bemerkenswerten Begründung:
"Erstmals hat ein Gericht in der BRD eine Kündigung wegen des Aufrufs zu sogenannten wilden Streiks beim Lieferdienst Gorillas für unwirksam erklärt. Wie Rechtsanwalt Martin Bechert am Donnerstag gegenüber junge Welt mitteilte, erklärte das Arbeitsgericht Berlin die Kündigung eines Kurierfahrers wegen der Teilnahme an verbandsfreien Streiks für unwirksam. Es sei 'keineswegs gesichertes Recht, dass ein Aufruf zu einem sogenannten wilden Streik einen Verstoß gegen arbeitsvertragliche Pflichten darstellt', heißt es in der Erklärung der zuständigen Kammer des Arbeitsgerichts, die dieser Zeitung vorliegt. Der Fahrer hatte im Oktober mit anderen Ridern gegen die schlechten Arbeitsbedingungen bei Gorillas gestreikt und war darauf hin vom Unternehmen mit dem Hinweis, verbandsfreie Streiks seien illegal, fristlos entlassen worden." (jW)
team: labournet.tv / Carla Hartmann / Linus Agriculteur