Anfang April 2019 trafen sich 800 Gelbwesten in Saint-Nazaire zu einer „Versammlung der Versammlungen“. Dort tauschten sie Informationen über den Stand der Bewegung aus und berieten über künftige Aktionen in ganz Frankreich.

Die Bewegung nahm im November 2018 ihren Anfang und versammelt allwöchentlich zwar inzwischen weniger Menschen, aber sie ist in einigen Regionen immer noch stark und organisiert sich zunehmend. Sie setzt in ihrer Entscheidungsfindung verstärkt auf Versammlungen und direkte Demokratie – und Vollversammlungen wie die in St.-Nazaire, zu der zwei Vertreter_innen jeder örtlichen Gelbwesten-Gruppe eingeladen waren, erhalten viel Zuspruch.

Zum Abschluss der Versammlung in St.-Nazaire gab man eine Erklärung ab, die in allen örtlichen Versammlungen debattiert werden soll:

„Fünf Monate schon, in ganz Frankreich, auf den Kreisverkehren, den Parkplätzen, den öffentlichen Plätzen, an den Mautstellen, auf Demonstration und in unseren Versammlungen debattieren und streiten wir unablässig, wir kämpfen gegen alle Formen der Ungleichheit, der Ungerechtigkeit und Diskriminierung, wir streiten für Solidarität und Würde. [...]

Wir fordern:
-allgemeine Erhöhung der Löhne und Gehälter, der Renten und der Sozialleistungen;
-öffentliche Dienstleistungen für alle.

Unsere Solidarität und unser Kampf gelten ganz besonders den neun Millionen Menschen, die [in Frankreich] unter der Armutsgrenze leben.

Wir sind uns der Dringlichkeit des Umweltschutzes bewusst und erklären daher: ‚Klimawende, Monatsende, dieselbe Logik, derselbe Kampf!’"

Die Versammlung der Versammlungen beschloss auch eine Aktionswoche ausgehend vom 1. Mai 2019.