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Warschauer Mieter_innen organisieren sich gegen hohe Heizkosten
Warschauer Mieter_innen organisieren sich gegen hohe Heizkosten
polnisch mit dt. UT
|5 min
| 2018 |hits: 957
Mehr als 70 Prozent der kommunalen Wohnungen in Warschau haben keine Zentralheizung. Etwa 50.000 Familien müssen deswegen die teuerste Heizmethode nutzen: Heizen mit elektrischem Strom. Sie sind nicht in der Lage, die Miete, die Heizkosten und die Ausgaben für Grundbedürfnisse wie Lebensmittel zu bezahlen und müssen sich deswegen für das eine oder andere entscheiden und Kredite aufnehmen.
Im November 2017 startete die Warschauer Mietergemeinschaft (WSL) eine Kampagne gegen die hohen Heizkosten. Die meiste Resonanz fand sie unter Frauen, die im Bezirk Süd-Praga wohnen. Viele von ihnen sind allein erziehende Mütter, die kämpfen müssen, um über die Runden zu kommen, zu Hause arbeiten und Jobs mit niedrigen Löhne haben.
In den letzten Monaten haben diese Frauen sich stark engagiert und Proteste in ihrem Bezirk organisiert, Transparente an ihren Gebäuden aufgehängt und Flugblätter an Nachbar_innen verteilt. Die Kampagne zeigte Wirkung, und die Stadtregierung war gezwungen, Gelder aus dem Stadtbudget an die Bezirke weiterzugeben, damit diese kommunale Wohnungen an das Fernwärmesystem anschließen.
Dieser kurze Film zeigt einen der ersten Erfolge des Kampfes gegen die hohen Heizkosten – eine Sondersitzung des Bezirksrates von Süd-Praga zu diesem Problem. Die Behörden waren nicht in der Lage, den kollektiven Kampf in individuelle Problemfälle aufzuspalten.
Die WSL fordert, dass alle kommunalen Wohnungen an das Fernwärmesystem angeschlossen werden. Bis das passiert, muss die Stadt 1. aufhören, von den Mieter_innen ohne Zentralheizung Miete zu kassieren, 2. ihre Stromrechnung teilweise übernehmen, 3. ihnen die Mietschulden erlassen und 4. alle Räumungen unterlassen.
team: WSL