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Hafen von Koper blockiert

Hafen von Koper blockiert

slowenisch mit dt. UT

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4 min

| 2016 |

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28. Juni 2016 Slowenien - 4.000 Menschen in der 50.000 Einwohner Stadt Koper protestieren gegen die Privatisierung ihres Hafens. Der Hafen ist sehr profitabel und die Arbeiter_innen wollen nicht, dass der Gewinn in private Taschen fließt. Am 1. Juli blockierten die Hafenarbeiter_innen alle Zufahrswege zum Hafen. Erst am 4. Juli nahm eine Schicht die Arbeit wieder auf. Es entstand ein Schaden von 700.000 Euro am Tag. - Die Arbeiter_innen konnten sich durchsetzen und den Status Quo erhalten.

"Eigentlich wollte ein Teil der Hafenarbeiter nur die Aktionärsversammlung blockieren, aber die Bullen verhinderten das – also entschlossen sie sich, den Hafen zu blockieren. Der Kranführer sagt listig, dies sei völlig spontan passiert, 'plötzlich legten alle, auch die in den Büros, die Arbeit nieder und trafen sich am Tor'. Schlussendlich kamen etwa 800 Leute zusammen. Die Arbeiter blockierten den Zugang zu den Kränen, so konnten keine Streikbrecher eingesetzt werden. Das einzige, das sie verluden, waren verderbliche Waren. Alles andere – Erz für österreichische Stahlwerke, Holz für die steiermärkischen Papierfabriken, Autos aller Marken für den Import/Export, Container mit Konsumprodukten für Europa, u. v. m. – wurde nicht angerührt; am 2. Juli stauten sich 40 Züge bis ins Hinterland; sechs konnten den Hafen nicht verlassen. Die Eisenbahnunternehmer verloren 700 000 Euro pro Tag. Der Kranführer im Aufsichtsrat sagt dazu: 'Die Reederein sind unter extremem Druck – bei weltweit sinkendem Volumen ist es wichtig, schneller als die anderen zu sein; das geht in Europa am besten über den Hafen von Koper, weil man zwei Tage und viel Geld gegenüber Hamburg spart.' (...) 

Leider haben sich in den Tagen des Protests und Streiks Nationalisten eingemischt – Gift für jeden Arbeiterkampf, in Europa kann man heute überall sehen, was das anrichtet. Speziell in den südosteuropäischen Staaten haben Proteste immer dann Kraft entwickelt, wenn sie explizit anti-nationalistisch waren.

Während des Streiks gab es einen Soli-Bummelstreik im italienischen Nachbarhafen von Triest, wo Schiffe anstatt an einem halben an eineinhalb Tagen gelöscht wurden. Vom kroatischen Nachbarhafen Rijeka kam eines von vielen Soli-Schreiben – der Hafen ist schon privatisiert." (wildcat)

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