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Statement zu Andreas Malm
Statement zu Andreas Malm
Verso Books, ein linker englische Buchverlag hat Andreas Malm interviewt und dieses Interview Ende November 2023 auf youtube gestellt. Andreas Malm spricht darin 2 Stunden über alles mögliche, das ihm politisch wichtig ist. Neben Ökosozialismus und Ökologie ist das ganz besonders der palästinische Befreiungskampf und die PFLP, bis 2004 anscheinend sein wichtigstes politisches Aktionsfeld.
Das Hamas-geführte Massaker an über 1200 im südlichen Israel lebenden Menschen vom 7. Oktober 2023 nennt er im Interview einen „kreativen Akt des Widerstands“ („act of resistance with a bit of creativity“), und sieht es als quasi logische Aktion aus der Schwäche der palästinensischen Kämpfe heraus. (Der Rest ist langatmiges und eher wirres Geschwafel über palästinensische Literatur, den arabischen Frühling und das Drama der palästinensischen Unterdrückung)
Diese „Lesart“ des 7. Oktobers reiht sich ein in diverse Äußerungen, vor allem aus dem Antiimperalistischen und Postkolonialen Spektrum, sie ist menschenverachtend, unterkomplex und antiemanzipatorisch!
Wir werden hier keine Abhandlung über den langjährigen Nahost-Konflikt, die israelische Besatzung und Siedlungspolitik, die systematische Unterdrückung der Palästinenser:innen und die verschiedenen Akteure darin schreiben, das sprengt den Rahmen dieser Erklärung. Auch haben wir als labournet.tv keine gemeinsame Position in Bezug auf den israelische-palästinensischen Konflikt.
Klar ist für uns aber, dass sich Andreas Malm mit seiner Sicht auf den 7. Oktober dermaßen disqualifiziert hat, dass er für uns kein Diskussionspartner mehr sein kann.
Terror rechtfertigt keinen Terror, Blutvergießen kein Blutvergießen, Unterdrückung keine Menschenverachtung.
Wir fühlen mit den Angehörigen der Getöteten und Entführten vom 7. Oktober und wir sind entsetzt über das Massaker das die israelische Armee im Namen des „Antiterrorkampfes“ in Gaza anrichtet. Die Spirale der immer schlimmeren Gewalt zu durchbrechen bedarf einer gerechten und demokratischen Perspektive auch für die Palästinenser:innen in Gaza und Westbank.
Freiheit für alle Geiseln! Sofortiger Waffenstillstand jetzt!