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Shell/BASF Gerichtsurteil
Shell/BASF Gerichtsurteil
brasilianisch mit dt. UT
|6 min
| 2015 |hits: 104
2013 hat das brasilianische Bundesarbeitsgericht beschlossen, dass Shell und BASF den durch die Produktion vergifteten ehemaligen Arbeiter_innen der Chemiefabrik in Paulínia (im Bundesstaat São Paulo) Entschädigungen zahlen müssen:
"Jeder der 1068 registrierten ehemaligen Beschäftigten erhält eine individuelle Entschädigung von im Durchschnitt 360.000 Real (nach heutigem Kurs etwa 82.000 Euro). Der Betrag wird gestaffelt nach der Anzahl der auf dem Gelände gearbeiteten Jahre. Jeder der 1068 ehemaligen Beschäftigten sowie ihre Ehepartner und die in der Beschäftigungszeit geborenen Kinder haben das Recht auf lebenslange kostenlose medizinische Versorgung (Untersuchungen, stationäre Aufenthalte, Medikamente und Operationen). Die Tatsache, dass Ehepartner und Kinder in die medizinische Versorgung einbezogen werden, ist vermutlich bislang einmalig. Ebenso, dass die medizinische Versorgung für jedwede Art von Erkrankung gewährleistet wird. Aber auch, dass jeder ehemalige Beschäftigte eine Entschädigung erhält. Denn in Brasilien gilt normalerweise das, was auch in Deutschland gilt: Der Geschädigte muss nachweisen, dass sein Schaden auf eine chemische Substanz zurückzuführen ist, der er ausgesetzt war. Das schickt jeden Einzelnen individuell auf einen langen Instanzenweg, bei dem er alleine einem juristischen Regelwerk und dahinter stehenden Unternehmensinteressen ausgeliefert ist." (Fritz Hoffmann " Shell und BASF müssen zahlen")
Mehr zu dem Fall Shell/BASF in diesem Video: Der Fall Shell - Erst der Profit, dann das Leben