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Fliegen oder abstürzen
Fliegen oder abstürzen
Am 12. und 13. Oktober 2024 trafen sich in Campi Bisenzio bei Florenz in der exGKN Fabrik Unterstützer*innen, die in den letzten Monaten Genossenschaftsanteile für die von den Kollegen gegründete Genossenschaft Gff gezeichnet haben. Die Genossenschaft will Photovoltaikanlagen und Lastenräder herstellen. Wir dokumentieren ihre Schlusserklärung und fügen eine Zusammenfassung des Businessplans der Genossenschaft an.
Fliegen oder abstürzen. Die Frist endet am 15. November 2024. Haltet euch bereit für den 17. November!
Die Aktionäre der Volksaktie der Genossenschaft in Gründung Gff,
- genehmigen das Industrieprojekt, wie es auf der Versammlung vom 13. Oktober vorgestellt wurde.
- bestätigen ihre Bereitschaft, die Re-Industrialisierung der ehemaligen GKN von unten zu unterstützen.
- bitten darum, bei der Diskussion über die Reindustrialisierung vertreten zu sein
- die derzeitige Solidaritätsgruppe für die Reindustrialisierung in der von der Gff selbst angegebenen Zusammensetzung soll als Delegation Forderungen der Gff an allen institutionellen Tischen vertreten;
- zusammen mit einem Fachgremium soll die Delegation Kontakt mit dem derzeitigen Eigentümer des Grundstücks aufzunehmen und die wirtschaftlichen Bedingungen für die Verwirklichung des Industrieprojekts erfragen
- die Delegation soll daran erinnern, dass der Geschäftsplan eine angemessene Miete vorsieht
- die Aktionär*innen bitten die Gff, ein neues Beteiligungsziel von 2 Mio. EUR in Erwägung zu ziehen, falls die technischen Gespräche mit Institutionen und Investoren über die Reindustrialisierung tatsächlich beginnen sollten
- die Aktionär*innen erklären jedoch, dass sie, falls bis zum 15. November keine ernsthaften Fortschritte bei den bisher nicht erfüllten Bedingungen für den Start des Projektes erzielt werden, überlegen müssen, ob sie ihre Bereitschaft zur Beteiligung bestätigen oder nicht.
Dies bedeutet, dass wir damit rechnen, dass fast sofort ein institutioneller Verhandlungstisch eröffnet wird.
Wenn wir dieses Projekt scheitert, scheitert ein einzigartiges soziales Experiment. Das wird nicht unbeobachtet bleiben. Aus diesem Grund verpflichten wir uns zu einem Monat wachsender Gegeninformation und einem Moment der Versammlung und Mobilisierung am 17. November.
Für uns und die Volksaktionär*innen haben der Erhalt von Arbeitsplätzen, der Klimawandel, die Sorge um unsere Gemeinschaft, der Respekt vor der Region, in dem sich die Fabrik befindet, und die Werte der gegenseitigen Hilfe oberste Priorität. Aus diesem Grund werden wir, sobald das Projekt anfängt, Gewinne zu erwirtschaften und Zinsen erwirtschaftet, die Gff und alle Aktionäre auffordern, diese Gewinne in soziale Projekte zu Gunsten des Gebiets zu reinvestieren, und zwar in folgenden Bereichen:
a) Unterstützung von Hilfsfonds zur Unterstützung von sozialen Konflikten, gewerkschaftlichen Kämpfen, sozialen Räumen, die in Schwierigkeiten sind;
b) Installation von Photovoltaikanlagen, auch freistehenden, in den Slums unseres Landes vor allem in Gebieten, wo Menschen unter menschenunwürdigen Bedingungen als Landarbeiter ausgebeutet werden, wie in Rosarno oder in Agro Pontino, im Zusammenarbeit mit allen Kampagnen für die Selbstbestimmung über Lebensmittel und den Kampf gegen die Ausbeutung entlang der Lieferketten;
c) Projekt für die gemeinsame Nutzung von Cargobikes in Stadtvierteln, Vororten, Industriegebieten und landwirtschaftlichen Gebieten, in denen großen Teilen der verarmten Bevölkerung die Mobilität verwehrt wird;
d) Unterstützung von alternativen Mediennetzwerken, die das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Klimagerechtigkeit und sozialer Gerechtigkeit fördern
e) Unterstützung von Breitensportnetzwerken, wie z. B. Fitnessstudios, zur Förderung eines anderen Modells der sportlichen Betätigung
Das große Interesse, das die Volksaktie hervorruft und hervorrufen wird, soll auf diese und andere Kanäle übergreifen und einen permanenten Motor der gegenseitigen Unterstützung schaffen, in erster Linie auf dem Gebiet, das die Fabrik verteidigt hat, für die Bewegungen, die die Belegschaft unterstützt haben, und für alle sozialen Subjekte, die aus Notwendigkeit und Überzeugung in diesem Land Widerstand leisten.
Wir bestätigen auch unsere volle Verfügbarkeit für die Durchführung des
Literaturfestival der Arbeiterklasse vom 4. bis 6. April 2025
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Wir haben auch den Businessplan der Gff Genossenschaft zusammengefasst (Stand November 2024)
A) Produktion
1. Photovoltaikanlagen
Produktion, Montage und Recycling
1.1 Produktion
Photovoltaikanlagen aus monokristallinem Silizium, Wirkungsgrad >22%
hergestellt werden standardisierte und maßgefertigte Solarpaneele;
Produktionsfläche: 4000 qm
Arbeitsplätze: 40
Vorbestellungen: 26 MW (megaWatt) standardisierte Paneele
Interessensbekundung einer spanischen Firma über 47 MW
1.2 Installation der Photovoltaikanlagen
Arbeitsplätze: 21
1.3 Recycling
in Italien gibt es erst wenig Firmen, die das Recycling der Paneele übernehmen, hier wird in den nächsten Jahren viel anfallen;
Sammlung, Wiederaufbereitung, Recycling und Verkauf der Materialien; Materialien werden für neue Produkte verwendet;
Produktionsfläche überdacht: 2200 qm
Produktionsfläche im Freien: 2000 qm
Arbeitsplätze: 24 im ersten Jahr, 32 im zweiten, 42 im dritten Jahr;
2. Lastenräder
1 Modell mit Muskelkraftantrieb
2. Elektromodelle (eines der Modelle wird in Florenz von dem Unternehmen für ethisches Essen-Ausliefern Robin Food verwendet)
Arbeitsplätze:11
Zusätzlich werden 10 Arbeitsplätze geschaffen für die Instalthaltung der Anlagen, dies wird jedoch nicht durch die Genossenschaft durchgeführt sondern durch ein Konsortium; gesamte Arbeitsplätze also: 106
Löhne: 40.500 brutto für Arbeiter*innen, 39.887 für Angestellte;
B) Kosten und Investitionen
benötigte Investitionen: 8.700.000 Euro
Personalkosten 1. Jahr: 2.783.000 Euro
gesamt: 11.483.000 Euro
Kalkulation
Genossenschaftseinlagen: 400.000 Euro
Bankkredite 7.783.000 Euro (2.500.000 davon in Aussicht gestellt)
Volksaktien: 1.300.000 Euro
Investor 1: 2.000.000 Euro
gesamt: 11.483.000 Euro