You are here
In Gedenken an Lorenzo Parelli
In Gedenken an Lorenzo Parelli
italienisch mit dt. UT
|2 min
| 2022 |hits: 153
Am 21. Januar, dem letzten Tag seines unbezahlten Praktikums, kam der 18jährige Lorenzo Parelli bei einem Arbeitsunfall ums Leben.
Es absolvierte das Praktikum im metallverarbeitenden Unternehmen Burimec in Lauzacco/Udine im Rahmen der sogenannten "Alternanza Scuola - Lavoro" (etwa "Alternierend: Schule - Arbeit"), einem Programm, das im Zuge einer Bildungsreform 2015 eingeführt wurde und das vorsieht, dass Schüler_innen unbezahlt in Unternehmen arbeiten. Gymnasiast_innen müssen 200 Stunden absolvieren, Schülerinnen von technischen Lehranstalten 400 im selben Zetraum. Die Teilnahme ist obligatorisch.
Nach Lorenzos Tod kam es zu Demonstrationen von wütenden Schüler_innen, die sich gegen die Arbeitgebervereinigung Confindustria richteten, aber auch gegen den Partito Democratico, der die "Reform" maßgebilch mit vorangetrieben hatte. Die Proteste wurden von der Polizei gewaltsam angegriffen. In Bologna wurde eine Schule besetzt. Hier ein Artikel dazu von AngryWorkers.
Der Autor Alessandro Barbero nimmt den Tod Lorenzos zum Anlass, in 130 Skunden die reaktionären Tendenzen in der Bildungspolitik (nicht nur) in Italien auf den Punkt zu bringen.
In Italien sterben jedes Jahr ca. 1.400 Menschen bei der Arbeit.
team: amicodelpensiero
Naja...
Es geht ja nur darum, ein Praktikum zu machen. 200 Stunden sind in etwa 1 Monat. Das sehe ich eher positiv als negativ. Die Schüler können sich ja den Arbeitsplatz suchen. Das ist auch eine Chance zu sagen, "das gefällt mir doch nicht, ich mache später was anderes". Sonst kann es passieren, dass die Schüler in Studium aufnehmen und dann zu spät merken, dass eine Branche oder Firma nichts für die ist. Die Zeit ist unbezahlt, aber es ist ja ein Praktikum. Davon unberührt ist ist der Unfalltod von Lorenzo selbstverständlich eine Tragödie.