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10 Tage Streik bei der CFM
10 Tage Streik bei der CFM
deutsch
|7 min
| 2017 |hits: 1203
Die Beschäftigten der 2006 aus der Charité ausgegliederten Charité Facility Management (CFM) haben Ende Mai 2017 für 10 Tage gestreikt. Sie kämpfen schon seit 10 Jahren gegen ihre Hungerlöhne, ihre prekären Arbeitsbedingungen, die Überlastung, vielfältige Misstände:
"Wir müssen nachhaken, bzw. betteln, dass wir überhaupt unser Auto desinfizieren können", erzählt etwa ein bei CFM Beschäftigter in dem Video. Wenn man weiß, dass in deutschen Krankenhäusern jedes Jahr 10.000 bis 15.000 Menschen wegen mangelnder Hygiene sterben, versteht man die besondere Tragweite dieses und ähnlicher Kämpfe.
Die Kolleg_innen fordern, nach dem selben Tarifvertrag bezahlt zu werden wie ihre Kolleg_innen von der Charité, also ein Ende der Tarifflucht des Senats. Die öffentlichen Krankenhäuser gehören der Stadt und damit ist der Senat direkt für die Zustände verantwortlich. Trotz der Ankündigung des Bürgermeisters Müller, die CFM zurückzuführen bewegt sich in den Tarifverhandlungen nichts: "Der Arbeitgeber hat keine Kompromissbereitschaft gezeigt. Wir vermuten, er möchte das nach wie vor aussitzen."
Bei der Streikorganisation spielen Streikversammlungen eine große Rolle. Die Beschäftigten wollen "eine gewisse Basisdemokratie entwickeln" und es nicht mehr der Tarifkommission überlassen zu entscheiden wann, wo und wie lange gestreikt wird. Während ihres 10tägigen Streiks haben die Kolleg_innen auch andere streikende Belegschaften unterstützt: "Am Mittwoch waren wir zu einer Solikundgebung unterwegs zum Landesarbeitsgericht für Integral e.V. und Botanischer Garten, die natürlich mit 10, 20 Unterstützern gerechnet haben, und wir sind da mit 150-200 Streikenden aufmarschiert."
Dieses Video ist Teil unsrerer Themenseite Kämpfe im Gesundheitsbereich.
team: Klasse gegen Klasse