You are here
Diskussion Verkehrswendestadt Wolfsburg
Diskussion Verkehrswendestadt Wolfsburg
„Wir müssen die Arbeitsbedingungen in der Pflege, im ÖPNV etc. verbessern, damit die Leute die Autoindustrie verlassen können. Und die Automobilindustrie muss anfangen, sinnvolle Produkte herzustellen. Das geht meines Erachtens nur, wenn die Familien Piech und Porsche enteignet werden.“ So VW Arbeiter Lars Hirsekorn bei unserer Veranstaltung am 5. November im Berliner Regenbogenkino. Vor der Diskussion lief den Film "Verkehrswendestadt Wolfsburg" (56min, 2024) von John Mio Mehnert. Der Film dokumentiert, wie eine kleine Gruppe von Klimaaktivist*innen 2022 nach Wolfsburg kam, ein Haus kaufte (die Amsel44) und von dort aus über 100 Aktionen organisierte, um für eine Verkehrswende in Wolfsburg zu werben. Zusammen mit einigen VW Arbeiter*innen forderten sie die Vergesellschaftung von VW und die Produktion von ökologisch sinnvollen Produkten statt Autos. Der Film kann hier gestreamt werden.
Wir haben die Diskussion aufgezeichnet und transkribiert.
Schellhagen: Lars Hirsekorn, du bist VW Arbeiter in Braunschweig seit 1994 und bist seit 2022 Mitglied des Betriebsrats dort. Du hast, wie du im Film erzählt hast, 2019 eine Rede auf der Betriebsversammlung von VW in Braunschweig gehalten und dort gesagt, dass das Auto keine Zukunft hat und hast dafür trotzdem Beifall bekommen von deinen Kollegen und die Rede wurde ein bisschen berühmt. Und du bist aktiv in der Klimabewegung und unterstützt die ex-GKN Belegschaft, ziemlich massiv, du hast eine Informationstour in Sachen GKN gemacht. Jetzt bist du hier und ich würde gerne wissen, wie dieser Aktivismus aus der Amsel44 bei der Belegschaft angekommen ist. Von dem, was die Leute gemacht haben, von dem ganzen Aktivismus, wie ist das in die Belegschaft eingedrungen und hat es vielleicht auch die Diskussionen intern verändert?
Hirsekorn: Also die Diskussion nicht ganz so viel, jedenfalls nicht im öffentlichen Rahmen, weil sich tatsächlich große Teile der Gewerkschaftsbewegung der IG Metall nach wie vor im Prinzip darüber ausschweigen und Alternativen zum Auto eigentlich so gut wie nicht diskutiert. Trotzdem, in der Belegschaft merkt man das immer wieder, dass die Idee "Wir können was anderes bauen als Autos und es wäre was Sinnvolles, was anderes zu bauen als Autos" hängen geblieben ist. Ich mache auch Seminare, entweder mit den Vertrauensleuten oder auch normalen in Anführungsstrichen Mitgliedern. Wir haben Bezirk Niedersachsen, Sachsen Anhalt, ein Seminar über Klima, Auto, Umwelt. Das ist natürlich lächerlich. Ich sage mal, wir machen zwei Seminare im Jahr für 40 Leute dann insgesamt, bei über 90.000 Beschäftigten in der Region ist das nicht viel. Aber auch da kommen immer wieder Leute rein in diesem Seminar, die sagen ja, wir können auch Straßenbahnen bauen. Also das ganze Konzept sozusagen ist schon hängengeblieben und ist auch so weit in der Region verankert, dass es diskutierbar ist und das ist schon wirklich unglaublich viel wert und unglaublich viel Bewegung. Das, was ich vorhin auch im Film gesagt habe mit den Medien in der Region, dass sie sagen: Also natürlich können wir bei Volkswagen, es wäre sinnvoll, bei Volkswagen etwas anderes zu produzieren. - Nach wie vor sind Teile der IG Metall da eigentlich noch der größte Klotz, weil sie sich da nicht ran trauen, weil sie diese Perspektive für nicht realistisch halten und die deswegen nicht diskutieren wollen.
Publikum: Ich würde mich mal dafür interessieren wie das kritische Bewusstsein der Belegschaft gegenüber der Konzernpolitik bei VW ist und wie die Reaktionen der Belegschaft auf Dieselgate bei VW waren. Das könnte ja ein Ansatzpunkt sein, dass Arbeiter kritischer werden.
Hirsekorn: Auch da würde ich wieder sozusagen versuchen zu trennen zwischen einem beachtlichen Teil der Belegschaft und einem ganzen Teil der Gewerkschaftsführung. Also ich glaube, in der Belegschaft hat es nicht besonders viele Leute wirklich vom Hocker gehauen. Also dass dieser Betrug in dem Ausmaß stattgefunden hat, ist eigentlich im Alltagsgeschehen im Konzern jederzeit vorstellbar und denkbar gewesen irgendwie, dass da so betrogen wird. Und es gab Kollegen, die sich auf die Betriebsversammlung hingestellt haben und auch den Betriebsratsvorsitzenden angegriffen haben und gesagt haben: Du bist im Aufsichtsrat, du bist genauso ein Betrüger. Und dafür haben sie viel Applaus gekriegt. Gleichzeitig war das, glaube ich, in Teilen des Gewerkschaftsapparates oder der Betriebsräte ein echtes, ja, ein Moment, wo viele doch auf der Ebene schockiert waren, glaube ich. Also die das nicht für möglich gehalten haben. Durch diese Nähe zum Management haben sie nicht gesehen, dass das Management so betrügerisch ist. Für mich war es kein Schock. Mich hat das nicht verwundert.
Publikum: Ja, hallo, ich würde mich dafür interessieren, wie die aktuellsten Entwicklungen bei VW anschließen. Der Film ist gerade zu Ende und plötzlich haben sich schon wieder ganz viele neue Sachen ergeben, Veränderungen stehen an und an die Gewerkschaft wird sich wahrscheinlich darauf erstmal stürzen, um jetzt Arbeitsplätze zu sichern. Aber das hilft natürlich einer Veränderung überhaupt nicht weiter. Wie also und wie geht es jetzt weiter? Es schließt ja so wunderbar an den Film eigentlich an.
Hirsekorn: Genau. Im Großen und Ganzen ist das natürlich eigentlich sozusagen eine Traumsituation und wir müssten genauso weitermachen. Ich sag mal, was hängengeblieben ist, das hat man im Film schon erwähnt, ist ein Kreis von Kolleginnen und Kollegen von 40 Leuten über drei Werke, die kontinuierlich diskutieren und versuchen, das Thema voranzutreiben. Die IG Metall ist leider nach wie vor in weiten Teilen ziemlich sprachlos auf dieses Agieren des Managements, also dass das Management sich hinstellt und sagt: "Wir kündigen diesen Beschäftigungssicherungs- Tarifvertrag auf", das hat viele ernsthaft tatsächlich schockiert. Sie stehen da und sagen: "Ja, aber dieser Vertrag hat 30 Jahre gehalten!" Für mich hat er immer nur einen gewissen Stellenwert gehabt. Ja, wir haben die Kernbelegschaft gesichert. Wir hatten immer einen ganzen Teil befristet Beschäftigte, die sind gebraucht worden, wenn die Spitzen da waren, wenn es etwas runter geht, sind sie entlassen worden. Für mich entlassen andere sagen, "Nein, der Vertrag ist ja nur ausgelaufen, er ist nicht verlängert worden." Für mich ist es eine Entlassung gewesen. Und damit war natürlich dieser Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag immer nur für die Kernbelegschaft sozusagen da in dem Sinne. Nichtsdestotrotz hat das in den Jahren in dem Sinn 30 Jahre lang halbwegs gut funktioniert. Wir haben viel, viel dafür bezahlt für diesen Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag. Wir haben auf Lohn verzichtet, wir haben auf Pausen verzichtet usw. Also wir haben den schon regelmäßig bezahlt. Und dass das Management jetzt hingeht und sagt, ist uns scheißegal, wir kündigen den, weil wir wollen Werke schließen und wollen hier Leute entlassen. Und das schockt einen ganzen Teil der Gewerkschaftsführung schon, viele aus der Belegschaft. viele Vertrauensleute sagen jetzt: "Hey, ihr habt uns 30 Jahre lang erzählt dieser Tarifvertrag ist unglaublich wertvoll. Jetzt kann der einfach so gekündigt werden. Wie kann das sein?" Natürlich ist der kündbar in Krisenzeiten. Die Frage ist immer, wie teuer wird es für das Unternehmen den zu kündigen? Was steht dahinter als Folge? Jetzt fallen wir im Prinzip, wenn es keine Einigung gibt, auf den Tarifvertrag von 1995 zurück. Der war ziemlich teuer, da würden wir einiges wiederbekommen, irgendwie. Da sind Sachen drin, die sind abgeschafft worden, nicht nur bei Volkswagen, sondern insgesamt in der Gesellschaft. Ich sage mal, das gab es früher wirklich in vielen anderen Unternehmen auch, die Leute, die Schicht gearbeitet haben bei Volkswagen hatten den Anspruch, wenn sie Dreierschicht gearbeitet haben, alle zwei Jahre eine Woche im Hotel im Harz mit der Familie zu verbringen. Ja, das waren einfach so Sachen, die gab es in ganz, ganz vielen Firmen. Und all das haben wir weggegeben, haben wir bezahlt für diesen Beschäftigungssicherungs-Tarifvertrag. Und das würde jetzt mit der Kündigung wiederkommen. Jetzt wird Volkswagen nicht mehr anfangen, Hotels im Harz zu bauen. Keine Ahnung, wie sie das machen, aber im Prinzip wird das in monetäre Sachen umgerechnet werden müssen. Nichtsdestotrotz ist die Gewerkschaft eigentlich, weil sie nach wie vor keine andere Perspektive hat, als Autos zu bauen, in einer Situation der Überproduktion sozusagen sitzt die Gewerkschaft wie das Kaninchen vor der Schlange. Wir sind ziemlich sprachlos irgendwie. Und wir kommen mit den Ideen und sagen "Hey, wir müssen was anderes bauen!" Und es ist aber gleichzeitig das, was wir auch im Film gesagt haben: Das ist nur denkbar ohne die Familien, also ohne Piech, Porsche, weil die werden es nicht machen und da wollen natürlich ganz, ganz viele nicht ran. Deswegen ist das gerade so eine Situation, ja, mal gucken. Also die Betriebsratsführung oder auch viele in der Belegschaft, in der IG Metall möchte wieder so ein Beschäftigungssicherung-Tarifvertrag haben, wo irgendwo was hinter steht, wie: "Wenn ihr den wieder kündigt, dann wird es aber teuer!" Aber wie sich das jetzt entwickelt, gerade im Moment müssen wir schauen. Wir versuchen, das Thema Konversion, neue Produkte und auch sozusagen das Besitztum mit rein zu tragen. Aber es ist eine Kräftefrage.
Publikum: Erst mal herzlichen Dank für den tollen Film. Du hattest im Film gesagt, dass du dir wünschst, dass die großen NGOs das Thema mit reinnehmen. Hat sich in der Sache seitdem was getan oder was wünschst du dir da Konkretes?
Hirsekorn: Vielleicht kriegt ihr irgendwo andere Reaktion mit, ich höre jetzt in diesem Augenblick im Endeffekt von den großen Umweltorganisationen eigentlich nichts. Vielleicht gibt es irgendwo Presseerklärungen oder Statements, aber von denen, die immer von Porsche gefordert haben, "Hey, baut doch mal was Vernünftiges", also was weiß ich. Und Greenpeace hat die Autoschlüssel auf die Zugspitze entführt, die haben gefordert, dass noch mehr Elektroautos gebaut werden sollen. Das halte ich nicht für sinnvoll. Aber nichtsdestotrotz, es gab ganz viele, die immer an die Familien appelliert haben "Mach doch mal was Vernünftiges!" Von denen höre ich im Moment tatsächlich nichts, muss ich gestehen. Auch da sind wir mit dieser kleinen Gruppe sozusagen, die fordern, wir wollen irgendwie was anderes bauen, wir wollen etwas gesellschaftlich Sinnvolles bauen gefühlt, verhältnismäßig allein im Moment. Und da freuen wir uns über jede Unterstützung, die da kommt in der Öffentlichkeit.
Publikum: Ich will noch mal auf das eingehen was gesagt gesagt worden ist. Die Krise hat ja nicht mehr mit VW angefangen, sondern die Automobilkrise hier in der Zulieferindustrie, die läuft ja schon ne ganze Weile und Kollegen sind oft sehr perspektivlos. Wir haben das Beispiel GKN, das in Italien, wo die italienischen Kollegen das Werk besetzt haben und das wirklich auf die Tagesordnung gesetzt haben. Bei uns gab's auch ein GKN Werk, oder gibt's immer noch, jetzt aber im Auslauf, in Zwickau, Zulieferer von VW, und das ist abgewickelt worden, da gibt es einen Sozialtarifvertrag. Dass die Kollegen zwar in neue Perspektiven schauen, aber im Grunde genommen kriegen sie 'ne Abfindung und dann ist gut. Oder sie werden vielleicht umgeschult. Ich denke, dass die Krise, die auf uns zurollt, dass wir die wirklich als Chance sehen müssen, dass wir da einsteigen und die Diskussion aufmachen. Dass es so nicht weitergehen kann. Beim Tarifauftakt in Potsdam, da waren sehr viele Kollegen auch von VW aus Zwickau die, das Elektroauto bauen und da waren viele ziemlich sauer. Und ich denke, dass man da anknüpfen muss, damit man sagen kann, es reicht nicht, nur Elektroautos zu bauen sondern wir müssen grundsätzlich die Frage stellen. In der IG Metall ist das so populär. Es ist im Widerspruch zu dem, was sie öffentlich erklären: "Die IG Metall hat sich aufgemacht, ja, ökologische Transformation hin zu einer sozial ökologischen Gesellschaft" Aber daraus geworden ist sehr, sehr, sehr wenig. Es gab gemeinsame Erklärungen mit den Umweltverbänden, aber in der Praxis geht es nicht voran, sondern im Gegenteil, das ganze Thema Transformation ist wieder abgeräumt. Das hängt auch damit zusammen, dass das die Klimabewegung jetzt nicht ihre Höhenflüge hat. FridaysForFuture mit 1,4 Millionen, die sind Geschichte. Das ist ziemlich ziemlich vorbei. Aber ich denke, ohne dass diese Bewegung wieder auf die Beine kommt, wird sich auch in Gewerkschaften nichts ändern. Von sich aus sind sie praktisch der Juniorpartner des Kapitals und wir müssen gucken, dass wir das Thema am Kochen halten. Wir machen eine Veranstaltung mit einer Frau, die sich sehr intensiv mit Konversion beschäftigt, gerade am Beispiel von Mahle, einem Autozulieferer, mit der Frage wie es denn anders sein könnte und die die Frage nach gesellschaftlicher oder vergesellschafteter Produktion in der Gesellschaft in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellt. Deswegen verteile ich dann nachher ein Flugblatt das euch zu dieser Veranstaltung einlädt, aber ich glaube, wir müssen die Klimafrage wieder höher hängen. Es sind so viele, so viele Fragen, die uns um die Ohren gehauen werden. Die Kriege, die stattfinden, haben das Thema Klima in den Hintergrund gedrängt. Aber ich glaube, wenn wir da nicht weitermachen, dann haben wir auch keine Perspektiven.
Publikum: Ich nicht ganz verstanden aus dem Film heraus, warum das Projekt Amsel44 in Wolfsburg beendet wurde?
Hirsekorn: Kurz und knapp: war von vornherein der Plan. Es war so angelegt, für zwei Jahre nach Wolfsburg zu kommen und zwei Jahre Aktion zu machen und zu sagen okay, entweder bis dahin haben wir es geschafft, dass sich eine Gruppe vor Ort bildet, die weitermacht oder es war dann halt ganz nett irgendwie. Und ja, sie haben es geschafft, dass es eine Gruppe gibt, die weitermacht, wenn auch klein, aber trotzdem irgendwie ganz rege und aktiv.
Publikum: In der Satzung von der IG Metall ist die Vergesellschaftung ja vorgesehen. Das wäre meine Frage gibt es denn da irgendwelche Ansätze, wie man das in die Wege leiten könnte?
Hirsekorn: Der Vergesellschaftung von VW etwas entgegenhalten?
Publikum: In die Wege leiten
Hirsekorn: Achso, in die Wege leiten! Ja, viel Diskussion. Also tatsächlich ist es natürlich im Moment wirklich so, dass sich viele Kolleginnen und Kollegen sagen: "Hey Leute, das kann nicht sein, wir stellen die Milliarden der Familien in Frage." Das ist aber nach wie vor, ich sage es mal so: Der Betriebsrat als Gremium hat vor etwas mehr als einem Jahr das Sparprogramm von Volkswagen mitgetragen. Und wir haben in der ganzen deutschen Automobilindustrie, glaube ich, Ende der 90er Jahre unglaublich viel verkauft an Flexibilität. Die meisten Autofabriken laufen sechs Tage die Woche. Das ist wenig in der Öffentlichkeit bekannt. Wir haben unglaublich viel verkauft für die Löhne und für die Standorte, sozusagen, dass die hier bleiben. Inwiefern so was funktioniert.... Man sieht ja, dass es nicht funktioniert. Aber nichtsdestotrotz hat die Gewerkschaft in diesem Bereich eigentlich immer gesagt sie akzeptieren die Profitinteressen der Unternehmerinnen und des Kapitals, und auf diesem Punkt sind sie immer noch. Also das heißt, als letztes Jahr gesagt wurde, wir machen ein Sparprogramm, wo im Angestelltenbereich im indirekten Bereich 20 % eingespart werden sollen, ging es immer nur um die Profitinteressen des Unternehmens. Die Arbeit ist da. Gerade im indirekten Bereich ist die Arbeit absolut da. Die Leute arbeiten am Limit, es gibt so viele Burn-Out Fälle, das können wir gar nicht auffangen, sondern es ging darum okay, wenn jemand in Rente geht, dann wird er halt nicht ersetzt. Und wenn die Leute, die in der Abteilung sind, das nicht auffangen können, dann vergeben wir das nach draußen. Die Arbeit ist die ganze Zeit da, die Profitinteressen werden nicht in Frage gestellt. Und das ist ein Punkt, der jetzt in der jetzigen Situation natürlich in der Belegschaft wirklich heiß diskutiert wird. Wollen wir das weiterhin akzeptieren? Können wir das akzeptieren, dass Wolfgang Porsche der reichste Mann Österreichs ist und diese Familien einfach ein unfassbares Vermögen jedes Jahr für sich einheimsen? Das ist schon da. Wird diskutiert, Definitiv. Insofern Vergesellschaftung? - Jein. Die einen diskutieren, die anderen sind immer noch in Schockstarre und wollen da eigentlich nicht drüber nachdenken.
Schellhagen: Ich denke, wenn man über solche Themen nachdenkt und auch über die Frage, wie es eigentlich mit der Klimabewegung weitergehen sollte, könnte man sich vielleicht auch vorstellen, dass es eine gute Idee wäre, eine gute Strategie wäre, wenn Leute, die in der Klimabewegung aktiv sein wollen, sich überlegen, in diese Autobetriebe zu gehen und da zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass die Belegschaften, die ja absehbar von Kürzungen betroffen sein werden, dass sie dann besser organisiert sind und besser aufgestellt sind, um dann so etwas Ähnliches zu machen, wie die Kollegen bei GKN, nämlich die Fabriken zu besetzen und so die Konversion durchzusetzen. - Was sagst du dazu?
Gelächter im Publikum
Hirsekorn: Ich weiß es nicht. Also ich bin da immer sozusagen zweigeteilt. Natürlich freue ich mich, wenn Leute irgendwie mit einer guten politischen Haltung ins Unternehmen kommen. Also ich selbst, das ist jetzt auch nicht vom Himmel gefallen, meine politische Haltung sozusagen. Wir waren Ende der 80er Jahre, Anfang der 90er Jahre in Braunschweig, eine unglaublich große Antifa- und Hausbesetzerbewegung für diese Stadt und wir waren aber halt nicht wie es so oft war, so ein Haufen Abiturienten. Nichts dagegen, aber ich habe bei Volkswagen angefangen zu arbeiten, weil ich einen Hauptschulabschluss habe und gesagt habe, ich muss von irgendwas leben. Ich habe vorher mal hier und da gejobbt und das war irgendwie auch Scheißarbeit. Und da habe ich mir gesagt, na gut, da kriegste wenigstens noch halbwegs Geld für die Scheißarbeit. Und von daher, es ist eine beschissene Arbeit. Nicht umsonst sind die Löhne da in der Automobilindustrie, wo sie heutzutage sind. Weil in den 80er Jahren hat Volkswagen wirklich noch die Tore weit aufgemacht, hat die Leute von der Straße abgefangen, wer vorbeigegangen ist und nicht schnell genug Nein gesagt hat wurde reingesteckt ins Werk, weil da wollte niemand arbeiten. Und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken an den Bändern sind teilweise nach wie vor so. Jetzt auch die Diskussionen, die Debatten um die Arbeitsunfälle bei Tesla, die gibt es nicht umsonst. Insofern: jein. Also ich sag es mal so, mit Sicherheit werden dort harte Kämpfe stattfinden. Das halte ich auch für sehr, sehr realistisch. Und ich freue mich über alle, die da sind und mitdiskutieren. Im Moment kommst du eh nur schwer rein, also verhältnismäßig, sage ich mal, Gleichzeitig haben wir ja in Deutschland die Situation, wir diskutieren jetzt über: Was ist denn vernünftige Mobilität? Und wir haben ein Staatsunternehmen, das vernünftige Mobilität bieten könnte und sehenden Auges stehen wir da und schauen zu, wie es völlig ruiniert wird. Du hast vorhin gesagt, du zeigst mir das morgen früh mit der S Bahn hier in Berlin, weil da ständig eine ausfällt. Diese Regierung und auch die anderen, die sich da in der Opposition herumkrabbeln und laut schreien, ruiniert den öffentlichen Verkehr mehr oder weniger bis ins Letzte und ich wünsche mir da einfach insgesamt eine stärkere Klimabewegung, eine stärkere Bewegung für den ÖPNV. Ich kämpfe in der IG Metall dafür, dass wir die #Wirfahrenzusammen Bewegung unterstützen. Weil das sind ja "Arbeitsplätze der Zukunft". Und wenn wir natürlich in der Automobilindustrie weniger Arbeit haben, was ich hoffe weil's vernünftig wäre im Prinzip weniger Autos zu bauen, dann muss ich mich natürlich irgendwie dafür einsetzen, in der Pflege, in der Mobilitätsindustrie usw. die Arbeitsbedingungen verdammt noch mal zu verbessern. Weil wir haben ja alle was davon. Dieser klassische Satz aus der Krankenhausbewegung "Mehr von uns ist besser für alle", ich denke, das wird auch in der IG Metall tatsächlich diskutiert, da mehr zu machen. Und vielleicht noch ein kleines bisschen, weil natürlich ist das immer schwierig jetzt aus meiner Position heraus sowas zu sagen, alter Haustarif 1 bei Volkswagen, die aussterbende Generation, wo das Management jetzt fordert, die müssen wir eh ganz abschaffen Haustarif 1 geht nicht mehr. - Ich betreue als Mitglied im Betriebsrat am Standort Braunschweig (wir sind ein reines Achsenwerk und Batteriemontage seit ein paar Jahren) aber ansonsten grundsätzlich eigentlich Fahrwerkskomponenten. Und da haben wir auch Mitte der 90er Jahre schon unglaublich viel zugelassen, dass ausgegliedert wurde. Und das wurde stillschweigend mehr oder minder von der Gewerkschaft hingenommen. In allen autobauenden Fabriken in Deutschland, nicht nur bei Volkswagen. Das heißt, ich betreue Leute, die sind nicht bei Volkswagen, sondern bei der Volkswagen Group Service, einem 100%igen Tochterunternehmen. Die betreiben die Logistik rund um die Bänder. Die bringen die Sachen bis an die Bänder, die buchen die LKWs usw., kümmern sich um den ganzen Wareneingang, Warenausgang. Da liegt der Grund- Bruttolohn bei 16,30 Euro brutto. Und ich habe Kolleginnen und Kollegen, die haben gekündigt und sind jetzt Straßenbahnfahrer in Braunschweig, sind zur Deutschen Bahn gegangen und das sind alles keine guten Arbeitsplätze, weil auch wirklich im öffentlichen Verkehr die Bedingungen ziemlich beschissen sind. Aber die haben sich verbessert. Also ist es nicht so, dass alle in der Automobilindustrie da jetzt gucken und sagen: "Nee, also in anderen Bereichen zu arbeiten, dann geht's mir ja wirklich unbedingt schlechter", sondern auch da wechseln Leute, schauen und, wie gesagt, ich brauche die Diskussion, dass wir da die Arbeitsbedingungen verbessern müssen - und in den Autofabriken was Sinnvolles bauen. Das wäre für mich schön.
Publikum: Ich hab 'ne Frage ob das auch 'ne Option ist. Bei VW, ich kann mich erinnern, zu Anfang des Ukraine-Krieges nur um Radio jemand gesagt hat wie sehr er sich über die neuen Aufträge freute, er war richtig begeistert, und gleichzeitig könnte es für VW ja eine Option sein wie bei Daimler, in die Rüstungsindustrie einzusteigen. Gibt es bei VW diese Überlegungen? Die FAZ hat das kürzlich als Karikatur dargestellt, - das wäre ja 'ne Schreckens- und Horrorvision! Aber Daimler ist ja schon vorangegangen.
Hirsekorn: Jetzt werden wir tatsächlich sehr depressiv, muss ich gestehen. Bei der IG Metall hat sich die Situation in den letzten drei Monaten leider sehr zugespitzt. Ein Teil des Bundesvorstandes hat ein Papier herausgegeben, zusammen mit der deutschen Sicherheitsindustrie und dem Rüstungsarbeitskreis oder Wirtschaftsarbeitskreis der SPD, die mehr und langfristige Militärausgaben fordern. Und dieser Teil der IG Metall schießt auch im Moment ein reines Feuerwerk ab: Sie haben das in der vorletzten Zeitung, der Mitgliederzeitung dargestellt und propagiert. "Wir brauchen jetzt mehr Investitionen und mehr sichere Zusagen in die Rüstungsindustrie." Es gibt in der neuesten Zeitung einen Bericht über Daimler Aerospace, einem Betriebsrat, der sagte, wie schlimm das ist, dass das alles so unzuverlässig ist und die Bundesregierung muss mehr Geld in die Rüstung stecken. Also da fährt ein ein rechter Flügel der IG Metall gerade ein ganzes Feuerwerk ab, zusammen mit vielen Rüstungsvertretern und Politikerinnen und Politikern. Definitiv. Gleichzeitig sehen wir an den Leserbriefen, alle Leserbriefe sind dagegen, alle, die sich äußern, sagen: "Leute, was macht ihr da für einen Dreck, Wir wollen einen Schiet nicht haben." Und gleichzeitig ist es so, da müssen wir uns auch nichts vormachen, Volkswagen war und ist nach wie vor ein Rüstungskonzern. Also zu Volkswagen gehört MAN, keine waffentragende Systeme ohne die MAN LKWs. Volkswagen ist die ganze Zeit in der Rüstung drin, aber da kann ich meinen Gesamtbetriebsrat noch ein bisschen in Schutz nehmen. Solche Stimmen habe ich innerhalb des Betriebsrates noch nicht gehört. Es gibt schon Stimmen wie: "Na, wenn die Scheiße mit der Elektroindustrie nicht läuft, dann wollen wir unseren Verbrenner weiter verbauen und so, aber "wir müssen jetzt Panzer bauen" hat zum Glück noch keiner gefordert.
Publikum: Ist die Rüstungsindustrie ganz normal in der IG Metall?
Hirsekorn: Ja ja, ganz normal eingegliedert. Hat nie ne große Stimme gehabt, aber sie ist sehr gut organisiert, die Rüstungsindustrie. Da ist ein sehr hoher Gewerkschaftsanteil, sie haben aber noch nie groß was lauthals gemacht. Ich sage mal, so wie die Bundeswehr ja irgendwie auch über ver.di nach wie vor organisiert ist. Aber eigentlich in der ver.di zumindest in der Öffentlichkeit keine große Rolle spielt, in der Debatte.
Publikum: Du hast ja beschrieben, dass es so eine Schockstarre gibt, dass viel ertragen wurde schon in der Vergangenheit, in den Achtzigern und Neunzigern. Gibt es eine Hoffnung, oder was brauchen die Menschen in den Betrieben, dass sie vielleicht merken, sie können sich auch mal wehren, was nicht mitmachen. Was wird da deiner Meinung nach gebraucht?
Hirsekorn: Die positiven Beispiele definitiv. Also deswegen haben wir im Film auch, - danke, dass du das so mit aufgenommen hast - auch dieses GKN Beispiel so hervorgehoben. Wir haben die Möglichkeit, das über die Filme und das andere zu transportieren. Ich habe ganz, ganz viele Kolleginnen und Kollegen, die dieses Beispiel von GKN in Florenz - labournet.tv hat auch einen Film dazu gemacht, wenn ich den auf den Seminaren zeige, ist das immer ein Punkt, wo die Leute sagen: "Das ist super, da wehrt sich eine Belegschaft, da macht jemand was. Sowas wollen wir auch." Das ist aber wie gesagt gleichzeitig dieser Moment, der manchmal zum Verzweifeln ist. Wir haben Greenpeace angeschrieben und haben gesagt "Hier, Leute, ihr sagt seit Jahren, da muss etwas passieren, die Autoindustrie soll was anderes bauen usw. und da ist eine Belegschaft, die macht sich auf, die will was verändern, Die brauchen nicht euer Geld, aber die braucht eure Öffentlichkeit" - und dann kommt so was zurück wie: "Nee, wenn wir die unterstützen, verlieren wir unsere Gemeinnützigkeit. Das machen wir lieber nicht." Da sagst du natürlich, welcher Autobelegschaft soll ich jetzt sagen, macht euch mal auf den Weg. Für was? Also diesen Applaus, den ich 2018 für meine Rede gekriegt habe, habe ich 2018 bekommen. Wahrscheinlich würde ich den so in dem Ausmaß heute nicht mehr bekommen, so wie sich die gesamtgesellschaftliche Stimmung verändert hat. Wir brauchen eine gesellschaftliche Bewegung wie Straßenbahn fordern. Stattdessen kommen diese Irren aus der FDP und wollen mehr Autobahnen bauen. Und die Sozialdemokraten für die Grünen wollen Panzer bauen. Das ist einfach dann schon ne scheiß Situation. Die Wagenknecht ist da auch nicht viel besser, außer dass sie keine Panzer bauen will. Aber ansonsten will sie auch nur Verbrenner bauen. Also das ist wirklich eine gesellschaftlich schwierige Situation, in der wir uns bewegen und dieses GKN Beispiel, ja, wie gesagt, auch die, die sagen "nee, komm, Klima ich will's nicht mehr hören. Ja, ich habe dich gewählt, aber nicht, weil du Klimaaktivist bist, sondern weil du ein guter Betriebsrat bist, der zu mir steht." Aber auch mit all denen kann ich dieses GKN Beispiel diskutieren. Und deswegen sind natürlich diese Widerstände so unglaublich wichtig. Und deswegen ist es auch so unglaublich wichtig und deswegen bin ich so dankbar, dass ihr diese Filme macht, weil wir damit so unglaublich gut arbeiten können. Aber das ist der Kern.
Publikum: Hatten die Kolleginnen und Kollegen Angst sich zu äußern oder an den Aktionen zu beteiligen? Und was passiert jetzt mit dem Haus Amsel44, wo denn die Aktion vorbei ist?
Hirsekorn: Das Haus wird verkauft. Ich bin auch gespannt, wer einzieht, weil diese Adresse schon eine echte Hausnummer mittlerweile in Wolfsburg. Also wenn man sagt man wohnt in der Amsel44 wird das mit Sicherheit noch einige Jahre für Stirnrunzeln sorgen. Angst. - Ja, mit Sicherheit. Also es gibt viele, viele Kolleginnen und Kollegen, die immer Angst haben, sich in der Öffentlichkeit zu äußern. Wir haben Leute von Extinction Rebellion, die bei Volkswagen arbeiten. Wir haben viele andere auch aus der Klimabewegung, die immer Angst hatten, sich öffentlich zu äußern. Die Leute, die jetzt im Film waren, diese Handvoll, sind bei weitem nicht alle, die da mitgemacht haben, Aber bei uns ist es tatsächlich so, wir haben nichts zu verlieren. Die Leute, die da gesprochen haben, stehen seit Jahren im Dauerfeuer wie. Für mich ist es jetzt so, auch zu dieser ganzen Krise jetzt bei Volkswagen mit den Kündigungssachen. Es kam erst mal die Bitte von meiner Betriebsratsvorsitzenden, also aus Braunschweig, nicht aus Wolfsburg, alle Presseanfragen und so gehen über die Zentrale in Wolfsburg und ich habe mich erst mal sammeln müssen und überlegen müssen was sage ich denn? Weil ich weiß, die Presse kommt auf mich zu. Und ich bin aber auch jetzt hingegangen und habe gesagt Pass mal auf. Daniela. Die IG Metall, alles, was da rauskommt, ist relativ inhaltsleer, sage ich mal, wenn es gut ist, wenn's gut ist, heißt es "Nee, wir machen das nicht mit. Ja, wir tragen eure Krise nicht auf unseren Schultern." Dann ist es gut. - Wenn schlecht ist, kommt: "Ja, liebe Bundesregierung, wir brauchen eine Abwrackprämie, damit wir mehr Autos verkaufen können". Und ich habe jetzt gesagt, pass auf, Daniela, ich kann das so nicht mehr mittragen, das ist mir zu hohl. Und wir werden auch in der Presse ja geradezu zerrissen. Also das, was der Stern geschrieben hat: "Die Maden im Speck, jetzt sind sie endlich mal fällig". Da läuft ein Feuerwerk in der Presse ab, was tatsächlich widerlich ist irgendwie, und dem wir etwas entgegensetzen müssen. Das heißt, ich habe auch gesagt: "Mach dich darauf gefasst, ich werde Interviews geben und werde meine Meinung sagen. Die gehen immer in folgende Richtung." Und in dem Sinn hab ich persönlich da wenig Angst. Vielleicht werde ich irgendwann aus der Fraktion ausgeschlossen, aus der IG Metall? Ich glaube im Moment nicht. Im Moment sind sie ganz froh, dass ich da bin, auch wenn ich nur nerve. Aber insgesamt gibt es schon eine ganze Reihe Beschäftigte, die sich da so nicht geäußert hätten. Definitiv. Und immer, wenn du gerade ich sag mal im Angestelltenbereich, Ingenieurinnen und Ingenieure, die auch mal ein schönes Projekt übernehmen wollen, die äußern sich nicht in so einer Art und Weise, weil danach kriegen sie wirklich nur noch Bullshit Jobs irgendwie. Aber wenn du dein Leben lang Bullshit Jobs gemacht hast, dann hast du auch nichts zu verlieren.
Schellhagen: Vielleicht eine letzte Frage, nämlich wie das bei euch ist mit der Trennung von Hand- und Kopfarbeit. Du hast gerade die Ingenieure erwähnt, gibt es da Kontakt zwischen den Leuten, die am Band stehen und den Ingenieurinnen oder ist das total getrennt? Weil wenn wir Konversion an den Start kriegen wollen, dann brauchen wir ja eine Zusammenarbeit zwischen Hand- und Kopfarbeit.
Hirsekorn: Tatsächlich sehr unterschiedlich. Also es gibt bei Volkswagen im Moment zum Glück sage ich mal, einen Teil des Managements, der ja darauf drängt, dass die Leute wieder mehr in der Fabrik sind. Dieses mobile Arbeiten, das Homeoffice hat schon unglaublich viel kaputt gemacht, weil natürlich nur die Fertigung dann in der Fabrik ist und die anderen nur mal reinkommen, wenn sie denn müssen und ansonsten ganz viel von zu Hause machen. Und in dem Sinn haben wir ein großen Verlust an Kontakt in die Angestelltenbereiche, in die Kopfarbeit verloren. Das müssen wir ganz ehrlich so sagen. Wir haben gute Vertrauensleute in diesen Bereichen, die gut arbeiten und natürlich über Teamskonferenzen oder sonst was auch einen guten Einfluss haben. Also ich weiß gar nicht, ob das klar ist. Vertrauensleute, du hast was weiß ich in einer Schicht, in einer Abteilung, 20 Leute, die da arbeiten, davon sind 19 in der IG Metall und diese 19 wählen ihren Vertreter, ihre Vertreterinnen, die mehr oder minder den Kontakt zur Gewerkschaft hält und zum Betriebsrat. Und wir haben bei 8000 Leuten in Braunschweig 420 Vertrauensleute, die das so machen. Und da ist der Kontakt eigentlich schon sehr gut, muss ich sagen. Wo dieser Bereich, den ich betreue, Die Volkswagen Group Service, die zahlen wesentlich schlechter als Volkswagen, auch im Ingenieursbereich. Die haben einen großen Bereich, wir sind jetzt, glaube ich, auf 220, 230 am Standort Braunschweig hochgegangen, dieses Jahr. Alles, was Volkswagen abgestoßen hat, hat dieser Service als Auftrag eingesaugt. Mehr oder minder. Und die leben davon, dass sie mobiles Arbeiten mehr oder weniger zu 100% ermöglichen. Das heißt, du musst einmal im Monat eine Stunde ins Werk kommen. Und wenn ich mir dann die Mailadressen angucke von den Leuten, die neu anfangen, dann ist das Berlin, am Bodensee, in Kiel, und so weiter. Und diese Leute noch in irgendeiner Art und Weise zu kriegen, ist äußerst schwierig. Da bin ich sozusagen, sind wir ein bisschen schon fast auf die Firma angewiesen. Der Projektleiter macht einmal im Monat so ein Was gibt's Neues? Ja, und da haben wir uns mit reingezeckt ein bisschen und gesagt Ja, wir wollen hier auch mal die neuen Betriebsvereinbarungen vorstellen und so, dass wir überhaupt ansprechbar sind und die Leute uns auch danach per Telefon anschreiben, anrufen oder so und Probleme versuchen zu klären. Aber es ist sehr schwierig.